Radioaktiver Abfall entsteht überall dort, wo Kernenergie genutzt oder mit radioaktiven Stoffen gearbeitet wird – sei es in Kraftwerken, in der Medizin, in der Forschung oder in der Industrie. Er bezeichnet Materialien, die aufgrund ihrer Strahlung nicht mehr verwendet werden können und deshalb sicher gelagert oder entsorgt werden müssen. Damit stellt sich die Frage, wie man diese Stoffe dauerhaft kontrollieren und von der Umwelt fernhalten kann – eine echte Herausforderung, die nicht so schnell verschwindet.

Die Menge und Art des Abfalls sind ziemlich unterschiedlich. Hochradioaktive Abfälle geben Wärme ab und sind besonders knifflig zu lagern, während schwach- und mittelradioaktive Abfälle in viel größeren Mengen anfallen. Das macht es nötig, klare Kategorien und sichere Verfahren für Sammlung, Behandlung und Lagerung zu haben.

Deutschland hat für schwach- und mittelradioaktive Abfälle bereits ein genehmigtes Endlager, für hochradioaktive Abfälle wird allerdings noch ein Standort gesucht. Hier zeigt sich, dass es längst nicht nur um die Entstehung, sondern auch um die langfristige Verantwortung beim Umgang mit radioaktivem Abfall geht.

Zentrale Erkenntnisse

  • Radioaktiver Abfall entsteht bei der Nutzung von Kernenergie und anderen Anwendungen radioaktiver Stoffe
  • Unterschiedliche Abfallarten erfordern verschiedene Verfahren zur Behandlung und Lagerung
  • Für hochradioaktive Abfälle wird noch ein dauerhaftes Endlager gesucht

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Grundlagen und Entstehung von radioaktivem Abfall

Radioaktive Abfälle entstehen überall dort, wo mit radioaktiven Stoffen gearbeitet wird. Besonders große Mengen gibt’s beim Betrieb und Rückbau von Kernkraftwerken sowie bei der Nutzung von Brennelementen. Auch Forschung, Industrie und Medizin tragen in kleinerem Umfang dazu bei. Entscheidend sind die Eigenschaften der Abfälle, ihre Herkunft und die Einstufung nach Strahlung und Wärmeentwicklung.

Definition und Eigenschaften

Radioaktiver Abfall – oft auch Atommüll genannt – umfasst Materialien, die radioaktive Stoffe enthalten und nicht mehr genutzt werden können. Das schließt feste, flüssige und sogar gasförmige Reststoffe ein.

Die Abfälle entstehen durch instabile Atomkerne, sogenannte Radionuklide, die zerfallen und dabei ionisierende Strahlung aussenden. Diese Strahlung ist gesundheitsschädlich, deshalb braucht es eine sichere Entsorgung.

Ein wichtiges Merkmal ist die Halbwertszeit der Radionuklide. Sie bestimmt, wie lange ein Abfall radioaktiv bleibt. Manche Stoffe zerfallen innerhalb weniger Jahre, andere brauchen Hunderttausende von Jahren dafür.

Neben der Strahlung ist auch die Wärmeentwicklung relevant. Gerade hochradioaktive Abfälle geben durch ihren Zerfall ordentlich Wärme ab – das muss man beim Endlagern unbedingt berücksichtigen.

Quellen und Entstehungsprozesse

Der größte Teil der radioaktiven Abfälle stammt aus dem Betrieb und Rückbau von Kernkraftwerken. Dort fallen verbrauchte Brennelemente, kontaminierte Bauteile und Hilfsmaterialien wie Filter oder Schutzkleidung an.

Etwa 95 % der Abfälle in Deutschland entstehen direkt aus der Kernenergienutzung. Ein erheblicher Teil kommt dabei aus dem Rückbau alter Anlagen, auch aus den ehemaligen DDR-Kernkraftwerken.

Weitere Quellen sind Forschungseinrichtungen, die mit radioaktiven Stoffen arbeiten. In der Medizin, etwa bei Strahlentherapie oder Diagnostik, fallen kleinere Mengen an. Auch in der Industrie entstehen Abfälle durch Mess- und Prüfanlagen.

Die Abfälle können durch direkten Kontakt mit radioaktiven Stoffen oder durch Kontamination von Materialien entstehen. Beispiele sind kontaminierte Werkzeuge oder chemisch belastete Flüssigkeiten.

Klassifizierung nach Radioaktivität und Wärmeentwicklung

Radioaktive Abfälle werden nach Strahlungsintensität und Wärmeentwicklung eingeteilt. Diese Klassifizierung ist entscheidend für die Wahl des Endlagers.

Hauptkategorien:

  • Schwachradioaktive Abfälle: enthalten geringe Mengen Radionuklide, z. B. Schutzkleidung, Werkzeuge. Wärmeentwicklung ist eigentlich kein Thema.
  • Mittelradioaktive Abfälle: höher belastete Materialien, z. B. Bauteile aus Kernkraftwerken. Meist geringe Wärmeentwicklung, manchmal aber doch relevant.
  • Hochradioaktiver Abfall: vor allem verbrauchte Brennelemente und Rückstände aus der Wiederaufarbeitung. Sie geben starke Strahlung und erhebliche Wärme ab.

In Deutschland beträgt das Volumen der wärmeentwickelnden Abfälle etwa 27.000 Kubikmeter, während schwach- und mittelradioaktive Abfälle bis zu 620.000 Kubikmeter ausmachen können.

Die Unterscheidung nach Wärmeentwicklung ist wichtig, weil Gestein im Endlager nur begrenzt Wärme aufnehmen kann. Steigt die Temperatur zu stark an – sagen wir mehr als drei Grad – kann das die Stabilität des Lagergesteins beeinträchtigen.

Lagerung und Entsorgung radioaktiver Abfälle

Radioaktive Abfälle entstehen in Kernkraftwerken, Forschungsanlagen, der Medizin und der Industrie. Sie müssen so behandelt, verpackt und gelagert werden, dass eine Freisetzung radioaktiver Stoffe in die Umwelt dauerhaft ausgeschlossen bleibt. Dabei unterscheidet man zwischen einer zeitlich begrenzten Zwischenlagerung und einer langfristigen Endlagerung in tiefen geologischen Formationen.

Zwischenlagerung und Konditionierung

Nach dem Anfall radioaktiver Abfälle folgt die sogenannte Konditionierung. Die Stoffe werden gesammelt, sortiert und in zugelassene Behälter gefüllt. Flüssige oder lockere Materialien werden oft verfestigt, getrocknet oder in Beton eingebettet, damit sie stabil und transportfähig sind.

Die Abfälle kommen dann in Zwischenlager, meist direkt an den Standorten der Kernkraftwerke oder in zentrale Einrichtungen der Bundesländer. Dort lagern sie in speziell gesicherten Hallen oder Bunkern.

Zwischenlagerung ist aber nur eine Übergangslösung – sie schützt für einige Jahrzehnte, bis ein geeignetes Endlager gefunden ist. Besonders hochradioaktive Abfälle aus Brennelementen werden in massiven Stahl- oder Gussbehältern aufbewahrt, die Strahlung sicher abschirmen.

Endlagerung: Methoden und Standorte

Die langfristige Lösung ist die Endlagerung in tiefen geologischen Schichten. Ziel ist es, die Abfälle über Zeiträume von bis zu einer Million Jahren von Mensch und Umwelt zu isolieren. Dafür nutzt man stabile Formationen wie Salz, Ton oder Granit.

In Deutschland gibt es bereits genehmigte Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle, etwa das Endlager Konrad im Schacht Konrad bei Salzgitter. Dort sollen rund 300.000 Kubikmeter Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung eingelagert werden.

Das frühere Endlager Morsleben in Sachsen-Anhalt wird stillgelegt, während die Schachtanlage Asse II wegen unzureichender Sicherheit geräumt werden muss. Die Rückholung der dort eingelagerten Abfälle ist Aufgabe des Bundes. Für hochradioaktive Abfälle läuft derzeit die Endlagersuche unter Leitung der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE).

Sicherheitsmaßnahmen und Strahlenschutz

Die Sicherheit bei der Lagerung radioaktiver Abfälle hängt von mehreren Barrieren ab. Dazu zählen dichte Behälter, technische Schutzsysteme in den Anlagen und die geologische Umgebung. Jede Schicht soll verhindern, dass Strahlung nach außen dringt.

Behälter wie CASTOR-Modelle bestehen aus dickwandigem Stahl und sind für Transport und Zwischenlagerung zugelassen. In Endlagern sorgen Beton- oder Gussbehälter zusätzlich für mechanische Stabilität.

Strahlenschutzmaßnahmen überwachen kontinuierlich die Anlagen. Messsysteme prüfen, ob radioaktive Stoffe freigesetzt werden. Grenzwerte sind gesetzlich festgelegt und dienen dem Schutz von Mensch und Umwelt.

Der Bund trägt die Verantwortung für Planung, Genehmigung und Betrieb der Endlager. Nur wenn alle Sicherheitsnachweise erbracht sind, dürfen Abfälle endgültig eingelagert werden.

Häufig gestellte Fragen zum Atommüll

Radioaktiver Abfall entsteht in Kernkraftwerken, der Medizin, Forschung und Industrie. Seine sichere Behandlung hängt von Art, Menge und Gefährlichkeit ab. Die wichtigsten Themen betreffen Entsorgung, Beispiele, Lagerung, Dauer der Strahlung, Abfallarten und Grundlagen der Halbwertszeit.

Radioaktiver Abfall wird zunächst gesammelt, dokumentiert und verpackt. Je nach Strahlungsintensität erfolgt eine Zwischenlagerung in speziellen Behältern oder Gebäuden. Für hochradioaktiven Abfall ist ein Endlager in tiefen geologischen Formationen vorgesehen.

Zu den Abfällen zählen abgebrannte Brennelemente aus Kernkraftwerken, kontaminierte Werkzeuge und Schutzkleidung. Auch radioaktive Stoffe aus medizinischen Geräten oder aus der Forschung gehören dazu. Beim Rückbau alter Anlagen fällt ebenfalls Abfall an.

Ein Endlager muss langfristig vor dem Austreten von Strahlung schützen. Es braucht stabile geologische Formationen, die über sehr lange Zeiträume keine Bewegung zulassen. Zusätzlich müssen technische Barrieren wie spezielle Behälter die Sicherheit erhöhen.

Die Gefährlichkeit hängt von der Art der radioaktiven Stoffe ab. Schwachradioaktive Abfälle verlieren ihre Strahlung oft nach einigen Jahrzehnten. Hochradioaktive Abfälle können jedoch über Hunderttausende Jahre gefährlich bleiben.

Schwach radioaktiver Abfall enthält nur geringe Mengen an Strahlung. Dazu zählen zum Beispiel Laborabfälle, Filter oder auch Kleidung aus medizinischen und industriellen Bereichen. Solcher Abfall muss überwacht und sicher gelagert werden, aber im Vergleich zu hochradioaktivem Material verliert er seine Strahlung deutlich schneller.

Die Halbwertszeit gibt an, wie lange es dauert, bis die Hälfte der radioaktiven Kerne zerfallen ist. Um sie zu bestimmen, misst man die Strahlung über einen bestimmten Zeitraum und rechnet dann nach. Verschiedene Isotope verhalten sich da ganz unterschiedlich – bei manchen dauert es nur Sekunden, bei anderen kann es sich über Millionen Jahre hinziehen.

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